Wenn Air NZ eine halbe Klasse unter
Quantas ist, ist
Canadian eine ganze Klasse unter Air NZ; was aber immer noch nicht schlecht ist. Das Mädel neben mir (hübsch, eloque
nt, Lehrerin, 30+) läßt mich daran denken, wie es wohl wäre, nach hause zu kommen; nach 1 1/2 h Schlaf ins eigene Bett zu fallen, mit dem ICE durch deutsche Lande zu gondeln, dabei eine Zeit oder eher eine Woche durchzuschlafen, nicht mehr
von Platz zu Platz zu hetzen und überall erstmal Zeit darauf zu verwenden, seine
bearings zu bekommen...
Kanada fängt schon
gut an. 1 1/2 h, um vom Flieger durch den
Zoll zu kommen, incl. einer Befragung über meinen Finanzzustand und meine Pläne sowie Gepäckdurchsuchung. [Müüüde.]
Lange gebraucht bis zum einchecken im B&B bei Paul, der 11 Sprachen fließend spricht, incl. Russisch, Japanisch und Chinesisch (Wie das? "Age. I'm 50 now, and had lots of girlfriends from everywhere.") Dann geduscht, genapt und ab in die Stadt.
Taugt mir! Hübsche Stadt, ins Grün und ans Wasser gebaut, mit einem wirklich herausragenden architektonischen feature: der
public library. Gebaut im Stile eines römischen Amphitheaters, mit Ca
fQs, einer (wenn auch nicht ganz aktuellen) FAZ und einem Internetanschluß, wenn auch nur über eine VT220-Emulation und ohne telnet. Überhaupt CafQs: wohl noch nirgends habe ich eine derartige Dichte von Espressobars und CafQs gesehen wie
hier, was wohl stark auf verschiedene Ketten zurückzuführen ist, allen voran Starbuck's, die Kette, die den
Seattleeffekt bewirkt hat.
Und der Abend war lang! 7.00 Uhr, und ich dachte daran, jetzt langsam zurückzulaufen, aber Sonnenuntergang ist erst um 9! Thanks, North! Dafür ist es relativ kalt, am
Ocean Terminal, einem segeltuchgedeckten Gebäude
mit 5 Segeln, ging's noch, aber später dann nach Sonnenuntergang war's mir mit T-Shirt und Shorts doch etwas zu schattig, das Wetter ist auch eher grau als richtig sonnig.
Als ich zurückkomme, und noch ein wenig fernsehe, komme ich mit anderen Gästen ins Gespräch, einem Paar, das eigentlich nur von San Diego in die Marquesas wollte, aber dann mit dem waidwunden Boot keine andere Möglichkeit hatte, als 64
Tage nach Hawaii zu segeln, in Stürmen, mit Verpflegung für 20 Tage, einer mäßig arbeitenden Bilgenpumpe und kaputter
Kochnische. Die letzten 4 Tage hatten sie überhaupt kein Essen mehr, und gesteuert haben sie mit einem Eimer an einem Tau.
[Grausam, die Deutschen am Nebentisch: Loriot live!]
Außerdem haben sie mir einen Einblick in die amerikanische Gesellschaft gegeben; hier einige Auszüge. Hire-and-Fire: General Dynamics hatte im Herbst beschlossen, 2000 Arbeitsplätze zu streichen, nicht aus Not, sondern zur Profitsteigerung
["Also, Günther, daß das soo gemütlich heute noch wurde, bei deeeeem Regen!"], und letzter Arbeitstag für die Gefeuerten sollte Heilig Abend sein. "Und seit wann wissen die das?" - "Am Heilig Abend erfahren sie's." Ergebnis: drei tot
e Manager, Amoklauf eines 50jährigen ohne jede Zukunft, mit einem Schlag Haus weg, Frau weg, Pension weg (bekommt man hier erst nach 20 Jahren Firmenzugehörigkeit).
Affirmative Action: hatte ich in Hawaii schon in der Zeitung gelesen, hatte was mit Förderung von Benachteiligten (id est: Schwarzen) zu tun, hatte ich mir vorgestellt wie Einstellung der Minderheit bei gleicher Leistung. Ja, das ist es auch, aber zu
sätzlich müssen Schwarze im Examen nur 60 % der Leistung des Weißen bringen, um das Diplom zu bekommen. Was heißt, daß Dein schwarzer Chirurg als Weißer keine Approbation bekommen würde. Für Hispanics ist es imm
erhin 75 %. Aber inzwischen wollen sie's beenden. African American: Euphemismus (tschuldigung: politisch korrekt) für Farbiger; Problem daran: es gibt keine Americans, jeder ist African American oder Italian American oder Hispanic American oder was
auch immer, jedenfalls ist die Kultur total zersplittert. Und die Gruppe derer, die keiner Minderheit angehört, ist völlig benachteiligt (zumindest offiziell), obwohl es auch keine Mehrheit ist.
163. Tag
Gutes Frühstück, zur
Uni, nicht schlecht, auch mit interessanten topics, und eine typische Campusuni: draußen im Grünen, auf einer eigenen Halbinsel mit der Fläche
der halben Münchner Altstadt, mit eigener Wäscherei, Apotheke und vielen studentisch geführten pubs und CafQs, wo ich für 4$ (Canadian~DM) gute Penne bekam. Leider bekam ich hier keinen Internetaccess, aber wer schreibt mir schon... A
uf der Post vorher war auch nix.
Dort auf dem Gelände war auch das anthropologische Museum, das habe ich mir dann nicht gegeben, bin aber von außen drumrumgegangen, es hat eh viele Glasflächen. Die Schnitzereien der natives sind
schön.
Wieder zurück in die Stadt, Art Gallery mit Van Goghs Zyklus über den spanischen Bürgerkrieg (Wow! trockene Texte zu persönlichen Erlebnissen des Grauens, mit Vergewaltigung, Tod und Verstümmelung von gefangenen Feinden in Nahaufn
ahme) und einer Andy-Warhol-Retro (Hat der Mann eigentlich gar keine Entwicklung durchgemacht?).
Im mittlerweile strömenden Regen bin ich dann noch etwas rumgerannt, habe Mary ein T-Shirt gekauft
und Gastown angeschaut ("The Rocks" von Vancouver), wo ich jetzt in The Old Spaghetti Factory sitze, die Einrichtung und der Service ist klasse, aber am food müssen sie noch ein bissl arbeiten. Was ich hetzt natürlich genau nicht schaffe, ist la
undry. Mist!
Außerdem hat der Weg zurück _wesentlich_ länger gedauert, als ich dachte, zu Fuß durch den starken Regen (nicht tropisch, aber in München haben wir selten vergleichbares) hätte es wohl 40 Minuten gedauert, so (mit Skytrain
und Bus) waren es dann etwas trockenere 1 1/2 h.
164. Tag
Fast das Frühstück verpaßt, dafür hat der Regen (zumindest zeitweilig) aufgehört, also Stanleypark. Einmal rundrum gelaufen, durch den Wald dort, mitten in der Stadt, mit einem See und der wesentlich belebteren Südostecke mi
t dem leider zu teueren Aquarium, sonst hätte ich das Belugawalbaby vom Sonntag sehen können. Von dort auf dann noch kurz über die Robson Road (Street?) geschlendert und bei Starbucks (dem mythischen) einen Kaffee abgegriffen.
Starbucks (zumindest die Filiale, in der wir waren) entpuppte sich als schlecht gepflegt, aber die Idee stimmt: guter Kaffee, der auch als Bohnen verkauft wird, so daß das ganze CafQ nach Kaffee riecht, eine gute Selektion Kuchen und andere Teilchen
, innovative Sorten Kaffee und Zeitungen. Nur so sonderlich sauber war's nicht, und strömte doch sehr den Fast-Food-Flair aus, der in so einem CafQ fehl am Platze ist.
Robson Street war dann die Alternative zu den großen Einkaufszentren, kleine, atmosphärische Läden mit all den normalen und etwas ausgefalleneren Dingen, die der moderne Mensch so braucht, von der Ökobäckerei über New-Age-Bu
chläden bis zur Condomerie.
Abends wieder selber gekocht (Toffelgratin) und den Laundromat bevölkert.
165. Tag
Auf geht's! Dianne, die wir in B&B kennengelernt haben, eine Lehrerin von etwa 34 Jahren aus Melbourne, fährt mit ihrer Freundin Lis aus Sydney, die so etwas wie Eheberatung macht, mit
dem Mietwagen nach [Hihi! Gerade gesehen: ein busgroßer Campervan zieht als Anhänger einen kleinen Suzuki Vitara hinter sich her...] Banff und Jasper; ich habe uns da einfach eingeladen, und beide fanden es okay.
Vorher war ich noch im CPO, keine mail, und forwarding kostet 20$! Also habe ich das sein lassen, hoffe, daß nix wichtiges verloren gegangen ist und mir alles nach hause gesandt wird.
Die kanadischen Rockies sind schon ziemlich scenic, ähnlich wie die Dolomiten, aber nicht mit Dörfern überall, und mit viel dunklem grünen Nadelwald bewachsen. Und riesig groß, nicht wie in Europa, so man alle 20 min. durch ein D
orf durchkommt, sondern echte Wildnis. Etwa 1 h hinter Vancouver, immer dem Highway folgend, gab es späten Lunchbreak in Hope, und nachdem Lis Verwandte in der Okanaganregion hat, hat sie uns in Kewlona (sprich: Kelauna) in ein Motel gepackt und ist
dann weiter nach W ; wir hatten das Auto und konnten so aus unserem etwas außerhalb gelegenen Motel in die Stadt fahren.
Netter kleiner Touriort, mit einer belebten Strandpromenade (toll hier: der
Sonnenuntergang ist erst um 1/2 10) am Lake Okanagan, u. a. bevölkert von Leuten mit kleinen badges, die zum rechten Glauben bekehren. Viele Schweize
r Restaurants gibt es dort, die Gegend schaut auch bissl ähnlich wie die Schweiz aus. Wir waren dann (etwas außerhalb, weil wir uns so lange auf nix einigen konnten) in einem place mit einer supercuten waitress (Typ: Kindchenschema zum extrem,
richtig proper, noch extremer als Alexandra von VIVA), wo ich so richtig traditionellen turkey mit
mashed potatoes, veggies und gravy hatte.
166. Tag
Morgens hat uns dann Rosalie, die entfernte Cousine von Lis, Kewlona gezeigt, erst einen netten lookout über den See (der übrigens ein Monster beherbergen soll), dann die Calona Winery mit einer Weinsorte namens Bacchus, die nach Pfirsich und Ap
rikose schmeckt.
Zum Schlafen wollten wir eigentlich bis Golden, aber etwa 1 1/2 h vorher war's dann schon 7, und wir entschieden uns für einen Stop in
Revelstoke, ein netter kleiner Ort, sort of Smalltown, BC, mit 2 gu
ten CafQs, ein paar Restaurants einer interessanten Galerie und einer Kapelle, die auf dem Hauptplatz zum Tanz aufspielte bis 10.
167. Tag
Weiterfahrt (nach einem yummy Frühstück mit belgischen Waffeln und Erdbeeren) durch den Glacier Nat. Park und Roger's Pass.
Dort sahen wir einen Film über die unerschrockenen Männer vom Antilawinenkomando. Anfang des Jahrhunderts wurde Roger's Pass erst entdeckt für die Eisenbahn, die dort die einfachstmögliche Überquerung der Rockies san. Der Kampf ge
gen die Schneemassen und die Lawinen wurde gekämpft mit Schneefräsen und Snowsheds, einfache Konstruktionen aus Holz, die die Gewalt der Lawine einfach über die Bahnlinie drüberlaufen lassen sollten, aber nicht alle Unglücke verhi
ndern konnten. Der schlimmste Unfall kostete über 60 Menschenleben. Als aber in den 60ern der Highway geplant wurde, war klar, daß diese Methode hier nicht oder nur schlecht anwendbar sein würde. Also entschloß man sich zu aktiver La
winenbekämpfung, mit Hilfe der Artillerie und unerschrockener Männer, die an den kritischen Stelen bei Wind und Wetter mit Skiern Proben nehmen, um die Kritikalität der Schneeauflage zu testen. An Tagen mit starkem Schneefall schießen
sie bis zu 50 kleine Lawinen vom Berg. Dort erfuhren wir auch, daß Lake Louise, genauso wie Banff und alles zwischendrin wohl voll sein würde (Hauptsaison und Samstag).
Erstmal weiter nach Lake Louise. Wow! Ein See mit milchigtürkisem Wasser, Bergen, die direkt aus dem See aufsteigen, Nadelwälder auf denselben, ein Gletscher auf dem entgegengesetzten Ende, der halb im Nebel verschwindet, und eine Nachbildung ei
nes Schweizer Chalets, bis auf die Horden Touristen einfach perfekt. Kleiner Drawback: auch die Touriinfo hier erzählt uns, daß alles voll ist; in ??? könnte eventuell noch was frei sein, aber das ist 1 1/2 h weg. Immerhin geben sie un
s das Pamphlet mit jeder Menge Telefonnummern, incl. 1-800-tollfree. Trotzdem, alle sind müde und hungrig, also wird erstmal gegessen. Viele Ideen poppen up, ich richte mich schon auf eine Nacht im Auto ein, Dianne und Max genauso, nur Lis ist auf Ur
laub und nicht travelnd, will also unbedingt eine Nacht im Auto vermeiden. Sie rief also alle Telefonnummern an, die sie finden konnte, um schlußendlich ein 240$-Single zu finden, gleich um die Ecke. Dieses Geld, wie wir herausfinden, als wir sie do
rt absetzen, schließt einen Bademantel für den Weg in den Swimmingpool, eine komplette Pflegeserie im Bad, ein Jacuzzi in der Badewanne und einen eigenen offenen Kamin (TV sowieso). Ziemlich plush.
[Gerade eingecheckt ins YWCA Banff: meine wohl um die 55. Behausung bisher, und sicher die mit dem
schlechtesten Preis-Leistungs-Verhältnis: 19 $ für ein siffiges Bett ohne Kopfkissen und Bettzeug in einem Dunklen Kellerloch zusammen mit 12 anderen!]
Wir hingegen sind dann wieder von hinnen gezogen auf den Parkplatz am See; Max wollte draußen
campieren, also habe ich ihm meinen Schlafsack geliehen, was sich im Endeffekt als gar nicht sooo lustig herausgestellt hat, da es ziemlich bald das Regnen anfing, aber er ist offenbar von Dach zu Dach gezogen, um auch der horizontalen Komponente des Rege
ns zu entkommen. Wir hingegen (Dianne und ich) haben es uns
mit unseren Sleeping Sheets und einem Handtuch gemütlich gemacht im Auto (es ist immer gut, ein Handtuch zu haben - Douglas Adams hatte recht!), so gut es ging jedenfalls. Der Mercury Sable, den wir hatten, war insofern fein, als daß die Vorder
sitze ein große Fläche bildeten, so ging's ganz gut.
168. Tag
Ohne irgendwelche Schmerzen in den nächsten Tag gekommen, irgendwann im Morgengrauen, nur ziemlich kalt war's, und ziemlich siffig gefühlt hab' ich mich. Aber was ist besser an so einem Tag, als einen Morgenspaziergang zu unternehmen in die Sch&
ouml;nheit der Berge und vom Lake Louise! Als dann Max kam, sind wir aufgebrochen, eigentlich wollten wir zum Teehaus frühstücken, das wir dann auf dem Weg in die Ebene der 6 Gletscher nicht gefunden haben, und auf dem Rückweg hatten wir de
s Termins mit Lis wegen auch keine Zeit. Trotzdem ein sehr schöner walk, wir sahen einige Eichhörnchen und ein Tier, das evtl. ein Waschbär war, vermutlich aber ganz was anderes.
Also Lis (mit über einer halben Stunde Verspätung) in ihrem Hotel abgeholt, schnell bei einer bakery (die hier übrigens deutlich besser sind als ihre australischen oder neuseeländischen counterparts) ein Frühstück für on
the fly abgegriffen, und nach Jasper losgefahren.
Einen Zwischenstop haben wir für den
Athabasca-Gletscher am Columbia
Icefield gemacht: das Icefield ist eine riesige Fläche Eis, 325 kmē, das in 6 Gletscher
ausläuft und später in 3 verschiedene Ozeane einfließt, nämlich Pazifik, Atlantik und Arktik. Rundrum sind übera
ll die Täler ausgekratzt von wohl sehr alten Gletschern, die Spitzen der Berge sind oft genau in der Rundung der Gletschermulde, und der Weg auf den Athabascagletscher war wesentlich griffiger als das blanke Eis des Fox Glaciers. Lis und ich sind bis
zu halbem Wege zum ersten Eisfall gelaufen, danach wurde es dann recht unwirtlich (Dianne und Max hatten es
vorgezogen, im Auto ein bissl Schlaf nachzuholen). Schade, daß man nicht recht auf das Eisfeld selber hochkommt, aber 20 $ und 2 h warten war es uns dann doch nicht wert; speziell die 2 h Wartezeit (plus weitere 2 für die eigentliche Exkursion)
hätten unser Eintreffen in Jasper über Gebühre verzögert, wo wir das Debakel von voriger Nacht vermeiden wollten.
Was uns dann auch gelungen ist, in 2 private homes. Das ist eine prima Idee, um wirklich Geld vom Tourismus bei den locals zu lassen, im Endeffekt ein Bed&Breakfast ohne Breakfast. Jasper ist eine nette kleine Stadt, die offenkundig vom Tourismus lebt, ei
n main strip mit wesentlich mehr CafQs und Restaurants, als die Stadt wirklich braucht, jeder Menge Souvenirshops mit teilweise cleveren T-Shirts: ein höchst niedliches, das ich mir dann auch gekauft habe, mit einem Schild "Do not feed the bears!" un
d einem Bären mit einem aufgesetzten Geweih, einem vertrauensseligen Grinsen im Gesicht und einem Schild "I'm not a bear"; ein anderes mit "Northern Exposer" (Anmerkung: "Ausgerechnet Alaska" heißt im Original "Northern Exposure", und ein Expos
er ist an seinem typischen rasch geöffneten Mantel zu erkennen...).
Zum Abendessen gab es eine recht passable Holzofenpizza und hinterher ein aus Standardeiscreme und
frischen Beeren gemixtes Fruchteis. Yummy!
169. Tag
Max verläßt uns hier, er fährt nach Port ??? und von dort weiter nach Norden, macht irgendwo in der Yukongegend einen gut einwöchigen Kanutrip und versucht, das Polarlicht zu sehen.
Meinen Schlafsack bin ich an ihn losgeworden, für 70 CD$.
Wir Rest haben uns dann in den Maligne Canyon aufgemacht, nicht fern von Jasper, was wieder mal höchst scenic war, ein Canyon, der bis zu 15 m tief in den puren Stein eingegraben ist, aber oft nur 3 m breit ist und die seltsamsten Figuren herausgewas
chen hat. Ein netter walk, erst runter, dann wieder rauf, alles in allem etwa eine Stunde.
Auf dem Rückweg nach Jasper (was wir auf dem Weg nach Banff passieren müssen) steht plötzlich ein kleiner Stau am Straßenrand, und Leute halten Photoapparate und Videokameras in den Waldrand, wo wir dann einen
B&au
ml;ren sehen, live und in Farbe (naja, schwarz war er), der dort ein wenig herumstreicht und irgend etwas knabbert, was wir nicht recht sehen können. Ganz schön niedlich, aber auch recht massiv. Daher hielten auch alle einen guten Sicherheit
sabstand, auch wenn die mit den 35-mm-point-and-shoot-Kameras ziemlich geflucht haben.
In Jasper dann noch kurz Verpflegung an Bord genommen. 4 h später in
Banff (was schon in Alberta liegt) war dann nix anderes mehr frei als das
YWCA-Dorm: 19 $ für
ein Dorm schien mir ja schon ein bissl viel, aber daß es auch gleich noch den bisherigen filth-Rekord bri
cht, fand ich schon fehl am Platze.
Nachdem es noch hell war, haben wir uns gleich in die Stadt aufgemacht, wie in Jasper besteht die Stadt hauptsächlich aus einem main strip, der hier beidseitig bebaut ist (in Jasper war auf der anderen Seite Railway) und am einen Ende auf eine Felswa
nd zuläuft, während die andere Seite durch eine Art kleine Burg terminiert wird. Zum Abendessen wollten wir eigentlich zu Earl's, der neuen In-Kette hier (irgendwo zwischen Hard Rock Cafe und Ralph's), aber 25 min Wartezeit hätte dann mit d
em Kino interferiert, das wir der mangelnden Gastlichkeit des Y wegen und der hype wegen, die um Waterworld gemacht wurde, ins Auge gefaßt hatten. So sind wir dann bei Giorgio's gelandet, einem up-market Italiener mit feinem Seafoodrisotto. Und um n
icht vom Fleische zu fallen (haha, netter Scherz), ist uns in Ye Olde Fudgery noch die eine oder andere Bärentatze zugelaufen. Und auch die Bräuche im Kino können immer wieder variieren: hier durften wir keine Backpacks mitnehmen, die warte
ten dann draußen auf uns; Brandschutz, sagten sie.
Gregors Kurzkritik zu Waterworld: Man sieht schon, daß da viel Geld ist Set geflossen ist. Nur schade, daß 175 Mio nicht für eine gute Story gelangt haben.
170. Tag
Frühstück im Aussichtsrestaurant auf Sulphur Mountain. Sehr nett, abgesehen davon, daß teilweise Regenwolken drübergezogen sind. Danach haben wir uns einen B&B gesucht, obwohl wir um 11.00 schon da waren, war schon wieder fast alles v
oll (alle Jugendherbergen in der Gegend sind typischerweise bis in 2 Wochen ausgebucht).
Daran schloß sich dann ein Faultag in der Stadt mit Shopping an, nachdem Dianne und ich uns Tickets für den Preview von Wozzek besorgt hatten. Einen recht großen Christmasshop gab es, in dem mich die kleinen verschneiten turn-of-the-centu
ry-Häuschen mit passenden Figuren fasziniert haben,
wie aus Dickens Weihnachtsgeschichten.
Um 4 sind wir dann zum Tee ins
Banff Springs
Hotel, ein großes Chalet aus dem letzten Jahrhundert, die Sorte
Hotel, die Assoziationen an Somerset Maugham und Mark Twain weckt. Die
teuerste Suite kostet 7000 $ pro Nacht (wurde mir dort erklärt -
jetzt erreicht mich eine email, es seien bloß 3000), aber
der Standard der Bar war nicht zu vergleichen mit dem Raffles oder dem Peninsula. Trotzdem, ein guter spot, um Zeitung zu lesen (eines der Themen: Canary Wharf, die grausam in die Hose gegangene Vision der Reichmannbrüder; netter Punkt am Rande: die
von den Banken, die das ganze Projekt dann übernahmen, gegründete Auffanggesellschaft hieß Sylvester Inc. (kleiner Verständnistip: MGM-Trickfilme!)) und Postkarten zu schreiben.
Später dann ging's in die Oper: da war die Krawatte wenigstens doch mal für was gut (auch wenn's nicht nötig gewesen wäre). Die Regie hier hat Wozzeck in die Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg versetzt und jeden in der Originalsprach
e singen lassen (Deutsch mit Obertiteln); nicht schlecht, der message tut das keinen Abbruch, und den Kanadiern ist es so wesentlich näher, schließlich hatten sie Besatzungstruppen in Deutschland.
Hinterher war es immer noch hell, wir hatten noch nix gegessen, und so machten wir uns dann vom Banff Centre auf in die Stadt (10 min), nur um Northern Exposure live zu erleben: ein Elch mit einem Riesengeweih, der da durch die Vorgärten streifte; ei
ne vorbeikommende Einheimische warnte uns noch, daß dieser spezielle Elch offenbar einen sehr schlechten Ruf hat und aggressiv sei, aber an diesem Abend war er recht teilnahmslos. Und ich hatte natürlich meine Kamera nicht dabei. Earl's war dan
n gut, Riesenmargaritas für 3.50.
171. Tag
Bei perfektem Wetter einen walk zum Sundance Canyon gemacht, dann in Banff noch geluncht, ich in den Bavarian Deli mit Leberkäs und Kartoffelsalat (Mmmmmm, da läuft mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammen), und dann nach Calgary aufgebrochen.
Calgary liegt schon in den Plains, etwa eine Dreiviertelstunde von den Ausläufern der Rockies. Flaches Land. Total. Sicht bis zum Anschlag. Die Luft hier ist extrem trocken, fast wie im Red Centre. Eingecheckt in Downtown, die ganze Stadt ist viel gr
ößer, als ich dachte.
Abends Essen im Café Bistro Divino, und so schmeckte es auch. Der weiße kalifornische Zinfandel war deutlich unterschiedlich zu dem roten von Brown Brothers/NSW, nicht so pfeffrig im Nachgeschmack, dafür rosé und viel sü&szli
g;er.
172. Tag
Vormittags, solange wir das Auto noch hatten, zum Heritage Village gefahren, einem Freilichtmuseum mit einem originalen Dorf aus den 1880ern, einem
Zug mit Dampflok im Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod-Stil, eine Oilrig, ein
Feuerwehrauto u. ä. Schön, und perfektes Wetter.
Dann jeder auf eigene Faust Stadt erkunden, die Devonian Gardens (Gärten im 4. Stock eines Einkaufscenters) sind überhypet, Berke Breatheds Outland-Serie ist gut, und einige Calvin&Hobbes muß ich mir mitbringen.
Bis um 5 war ich dann beim Eau Claire market, ein Redevelopment mit dem besten Foodcourt, den ich bisher in Nordamerika gesehen habe, einem Photolabor, in dem ich den ersten Papierbilderfilm entwickelt habe lasen, seit ich das neue Objektiv habe (strä
;fliches Versäumnis, ich weiß, aber glücklicherweise ist alles in Ordnung), und einer Animation Art Gallery. Dies findet man hier an allen Ecken und Enden, vermutlich ist das ein Markt, der Ähnlich wie der Impressionistenmarkt vor ein
paar Jahren über die nächsten zwei Jahre explodieren wird und danach zusammenbricht. Anyway, diese war eine der besten so far, mit einem von nur noch 49 Originalzelluloids von Dumbo für 13.995 $.
Dort trafen wir dann alle wieder zusammen, griffen einen evening tea ab (synonym für dinner) und gingen dann zu Shakespeare in the Park. Heute: Romeo und Julia. Eine clevere Regieidee war, es als Kampf der Geschlechter aufzufassen, die Montagues ware
n alles Männer, während die Capulets alles Frauen waren; Thybald wurde extra zur Cousine Thybalde umgestrickt. So clever diese Idee war, so mäßig war dann die Durchführung; Romeo sprach schlecht, alle rasten durch das Stück,
als würden sie pro Silbe bezahlt (Eintritt war frei), und daß etwa die Hälfte dieser Schauspieler später im Sratford Festival wieder auftauchen, hängt wohl damit zusammen, daß es in Nordamerika eine ansonsten völlig u
nbedeutende Stadt gleichen Namens gibt. Die Aufführung ging von 7-9, incl. 15 min Pause, und hinterher war es immer noch hell.
Anhand des
Mondes ist es mit aufgefallen: ich habe inzwischen Schwierigkeiten mit dem Lauf der Sonne und sonstigen Gestirne: ziehen sie von rechts nach links oder von links nach rechts über den Himmel? und von wo kommen die Au
tos? (Von überall, im Zweifelsfalle). (Sonne: von links nach rechts, in der nördlichen Hemisphäre.) Auf dem Rückweg sind wir dann noch im Cajun Charlies eingekehrt, um die Sonne hinter dem Park verschwinden zu sehen.
173. Tag
Heute morgen habe ich mich dann von den Mädels verabschiedet, sie fliegen nach Toronto und machen die Ostküste, Lis kommt dann für 2 Wochen Kurs nach Calgary zurück, während ich Dianne möglicherweise in SF oder evtl. zur Wies
n wiedersehe. Ich habe dann versucht, einen Driveway (Autoüberführung) nach Santa Fe zu bekommen, aber war nix; mit Amtrak oder Mietwagen nach Yellowstone zu kommen, ist fast unmöglich, mit dem Bus sehr schwierig; was ich jetzt mache, ist,
nach Seattle zu fahren und von dort direkt nach SAF zu fliegen. In dem Bus nach Vancouver sitze ich jetzt, die Sonne ist mittlerweile untergegangen, morgen um 6.30 Ortszeit bin ich in Vancouver, und um 10.XX in Seattle. Der Tag war ansonsten völlig e
reignislos.
174. Tag
Wow, Glück muß man haben! Anstatt den 7.30-Anschlußbus nach Seattle zu nehmen, ist der Bus aus Calgary eine halbe Stunde zu früh da, und jetzt sitze ich direkt im nächsten Bus nach
Seattle. Drawback: ein Kaffee är jetzt recht gewesen.
Die Amis von
Zoll haben weniger Ärger gemacht, als ich erwartet hatte, obwohl ich der Kälte im
Bus wegen
meine Lochjeans anhatte.
Seattle: ziemlich heruntergekommen, eher ungepflegt. Pike Place Market ist ein ziemliches Chaos, die fliegenden Fische... naja, und in einer Stunde weiß ich, ob ich über die Warteliste ins (schnieke)
AYH reinkomme.
Nee, bin ich nicht, aber das Y hier hatte noch was frei und war nicht so yucky wie das in Banff, dafür war die Benutzung der Sportanlagen frei, also habe ich mich erstmal im Pool entsifft, bevor ich dann zum Halbpreisticketoffice am Pikes Peak Market
gelaufen bin, wo ich eigentlich die Kurt-Weill-Revue wollte, die aber schon weg war, also habe ich nach Stand Up Comedy gefragt, was sich jetzt als ein 21+ Schuppen rausgestellt hat. Dann zurückgehetzt zur Undergroundtour, kein Ticket für 4.00
bekommen, aber eins für 6.00 gekauft, zwischendurch beim rumschlendern über das Klondyke Gold Rush Museum gestolpert und in hervorragender Weise über den Goldrausch 1897/8 informiert worden: 100.000 brachen auf, weniger als die Hälfte
kam in Dawson City an, etwa 200 wurden reich, und nur etwa 50 behielten ihren Reichtum!
Gerade fertig: die Underground Tour. Seattle, wie so viele Städte der Epoche, wurde 1889 von einem großen Feuer völlig zerstört, was ihnen zugute kam, denn die Stadt war auf Marschland sehr nahe am Ufer gebaut, weil dahinter gleich di
e steilen Hügel kommen. Was diese Stadt subsequently mit einem gigantischen Abwasserproblem alleinegelassen hat; die Abflußrohre waren typischerweise unter der Gezeitenlinie, was bei Flut das Abwasser die Klos hochgedrückt hat. Also nahm m
an das Feuer zum Anlaß, das Straßenniveau um irgendwas zwischen 2 und 10 m zu heben, aufzufüllen mit all dem Müll, der so aufzutreiben war. Nachdem aber nicht klar war, wem denn nun die Bürgersteige gehören, zahlte keiner f
ür die Höherlegung der Gehsteige, was zu skurrilen Lösungen mit Leitern überall geführt hat. Tatsächlich sind wohl 17 Leute bei dem Versuch, von der Straße auf den Bürgersteig zu gelangen, verunglückt. Leider
hat das auch zur Entkoppelung Seattles von seiner Waterfront geführt, es existiert einfach keine Uferpromenade, oder ich habe sie bloß noch nicht gefunden; statt dessen führt an der Wasserlinie ein zweistöckiger Viadukt für den S
traßenverkehr vorbei, der den Blick recht erfolgreich zubaut. Mittlerweile habe ich auch je einen Kaffee im
SBC (Seattle's Best CoffeeTM) und Starbuck's gehabt, die Kaffees sind wirklich gut, aber di
e Atmosphäre ist lausig, und alles kommt in Einweggeschirr.
Überhaupt ist Seattle eine Stadt, die mir nicht viel sagt, die gute Stube Downtown ist ungepflegt und in der Hand von Street People (meist Schwarzen), und das Wetter ist auch nur bedeckt. Ach ja, zwischendrin habe ich ein Biermuseum besichtigt, sie v
erkaufen dort die gesamte Kollektion von Ayinger, auch (und gerade) zum Selberbrauen, mit Gerste und Hopfen aus Tettnang; in fact, Weizen ist das beliebteste Bier zum Selberbrauen hier, was wohl ein ziemlich großes hobby hier ist. Nur jetzt gerade i
n der Comedy Underground hatte ich eines von den lokal gebrauten "Hefeweizen", "Pyramid" -> serviert mit Zitrone, schmeckte aber auch sonst wie shit. Enttäuschend, ich hatte gedacht, das sei nahe am Original, speziell nachdem sie hier auch importiert
en Weizen haben; aber nein.
Interessanter Fakt am Rande: da hing eine Liste mit Brauereigründungen im Staate Washington aus, mit einer Riesenlücke zwischen 1942 und '82. Warum? Offenbar war das die Periode, in der Bud (bäh), Michelob und Coors den Markt unter sich auf
teilten.
So, und nach dem Kabarett bin ich jetzt mit meinem halben Bier (das zweite war besser) in die Sportbar obendrüber verbannt worden - so gar nicht meine Welt. Bierbäuchige Amerikaner, die aussehen wie geschniegelte Trucker, einige Navy von der "Ki
tty Hawk", Babes und solche die gerne welche wären, ESPN auf verschiedenen Fernsehern in verschiedener Qualität, alles dekoriert mit Sportdevotionalien, speziell Baseball und American Football, ein seltsamer Mix aus Countryrock und Classic Rock
aus der Jukebox, die meisten Typen early oder mid thirties, die den Mädels (meist jünger) in den bum kneifen, alles in allem seltsames Volk. Aber ich gehe jetzt einem guten Schlaf entgegen, versuche morgen recht früh ein sunday paper zu bek
ommen, um die travel section nach günstigen Fliegern nach Santa Fe durchzuschauen und evtl. um 10 den Stadtrundgang mitzumachen.
175. Tag
Auf dem Weg zum Frühstücken (ein offenes Café zu finden ist Sonntags um 9 nicht einfach) komme ich an lauter Technomusik aus einem Club im Untergrund vorbei, wo offenbar noch die Hölle los ist. Dort dann die Werbung aus der Sonntagsz
eitung aussortiert, das Teil ist hier 4x so teuer wie das normale paper, aber wohl auch 4x so dick. Aktuelle Meldungen kommen eher weniger vor, dafür extrem viel Werbung, speziell mit Coupons (die Staaten sind das Land der Rabattmarkensammler) und vi
el Feulletonistisches. Um 10 bin ich dann auf den Walk mit dem Klondykemuseum gegangen, da nieselte es dann schon heftiger.
Wichtigste Aussage: der Stil der Zeit war romanistic revivalist. Sonst war es hauptsächlich nochmal die Story aus der Underground Tour.
Sonst: rumgelaufen, zwei Curiosity Shoppes angeschaut, mit so bizarren Exhibits wie einem Walpenis, einem siamesischen Kalb und zwei Mumien, dehydriert in der Wüste im Osten jenseits der Berge. Auch dort, an den Piers, habe ich ein Schild gefunden: "
Drug Free Zone: Penalty for Drug crimes doubles in here!" Diese Schilder stehen auch häufig um Schulen herum; Ob das funktioniert? Mit verschiedenen Airlinedealern geredet, vor morgen komme ich da nicht
weiter, ins Seattle Art Museum gegangen, eine Sonderausstellung mit venezianischen Meistern aus der Sammlung (sah eher aus wie aus den hinteren Regalen des Archivs) eines Museums in Budapest. Wo sie aber gut sind, ist der rundow
n durch verschiedene Epochen und Kulturen, hauptsächlich ausgesuchte Stücke, römisch-griechisch-etruskisch-ägyptisch-persisch-chinesisch-koreanisch-japanisch; eine sehr gute Sammlung Masken aus Afrika und einiges der Inianerkultur, mi
t zusätzlich ein paar modernen Artefakten. Was mich erstaunt hat: sie haben eine Sammlung Gläser in einem Schaukasten, die aussehen wie gerade aus dem Laden, von denen sie aber behaupten, sie stammten aus dem Grab des Glasbläsers Julius Ale
xander, und somit aus dem 3. Jhd. Dann kurz in dem Café dort einen gedeckten Apfelkuchen eingeschoben, mit einem Kaffee runtergespült, der mir Kopfweh und Sodbrennen eingeflößt hat, und dann in den OmniDome gegangen, so eine Art IMA
X mit halbkugeliger Projektionsfläche. Filme: "Speed" und "The Eruption of Mt. St. Helens". Eher enttäuschend, echtes IMAX ist da besser; abgesehen davon war es auch recht Grattlig. Danach (7.30) hatte es fast aufgehört zu regnen, vorher wa
r es von Stunde zu Stunde stärker geworden, also habe ich den Walk zu Capitol Hill / Broadway unternommen, um etwas frische Luft in die Nase und einen Eindruck vom Restaurantviertel zu bekommen. Positiv: es gibt hier nicht so viele Street People. Und
die Restaurants rangieren von fancy bis hin zum 1$-Chinesen. Mein Red Curry Pork hier im Thai Garden war gut, aber nicht herausragend, und ich überlege, ob ich noch ein Bier irgendwo will oder gleich wieder ins Y gehe. Müde bin ich ja schon, di
eses grau in grau drückt ganz schön aufs Gemüt. So langsam denke ich ja schon wieder etwas öfter
daran, daß da zu Hause ein sauberes Daunenbett steht, das Telefon für Freunde (und -in!) dasteht und fast nix kostet, daß da ein gut gefüllter Vorratskeller ist, der Bäcker genau das Zeug hat, das ich erwarte, kurz, daß ic
h jetzt doch bald bereit bin, wieder heimzukommen. Vielleicht nervt mich aber auch nur, hier festzuhängen. Die Tour zu Boeing ist auch auf Tage hinaus ausgebucht; morgen muß ich mal früh anfangen, mich um die Weiterreise zu kümmern; e
ntweder fliegen oder im schlimmsten Falle einen Mietwagen für die 5000 km von hier bis Santa Fe und zurück nach San Fran. Wäre evtl. auch ganz lustig, mein eigenes Road Movie zu stagen.
176. Tag
[Cute: das Telephon antwortet mit einem weiblich gehauchten "Thank You!" auf die Eingabe einer Telefonnummer.] Was ich an diesem Morgen herausbekommen habe, war, daß die großen Mietwagengesellschaften gigantische Drop-off-fees haben, wenn man
das Auto von A nach B nimmt. Grausamstes Beispiel: Thrifty verlangt 800 $ für den Stretch zwischen
Albuquerque und SFO! Was ich immerhin geschafft habe, war, einen relativ billigen Flug mit United Shuttle via Den
ver zu bekommen, der um 2 rausging. Zwar nach ABQ und nicht nach SAF, aber paßt schon. Der Flug war relativ unspektakulär, abgesehen davon, daß nach Denver ein light snack serviert wurde, was ich nicht gedacht hätte, und daß di
e Flieger (DC-10 und 737) mit Telefonen ausgestattet waren, mit denen ich (für die Kleinigkeit von 10 $/min) sogar zu hause hätte anrufen können.
Ankunft in
ABQ: wenigstens schön warm ist's!
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