Was erst heute morgen ging und mit umziehen verbunden war. Danach bissl shoppen und frühstücken und mit dem Bus ins JPaulGettyMuseum. Bisher war ich ja gewohnt, daß die Ausstellungen europäischer Kunst in USA eher aus den Küchenresten der europäischen Museen bestehen; hier ist das anders, dadurch, daß er an nichts gebunden ist außer an seinen Sachverstand, kann er sich's leisten, nur Topqualität zu kaufen, hier einen Rembrandt, da einen Renoir, und dort die feinsten Stücke römischer, griechischer und kykladischer Kunst, die ich bisher auf einem Haufen gesehen habe (und ich habe einiges gesehen!). Die meisten anderen Museen haben eine Menge Trash und Scherben zwischen den Highlights, hier gibt es fast nur Highlights. Wie die bemalte Vase, nach dem Glasieren in verschiedenen Farben bemalt, was mir bisher unbekannt war, zumindest für ca. 200 vor. Und dann die
selber! Ein Platz zum Entspannen in diesem hektischen und überbevölkerten LA, die originalgetreue Nachbildung der
aus Herkulaneum, das 79 AD vom Vesuv verschüttet wurde. Detailgetreu bis hin zu den Farben der Wandbemalung, die exakt auf die Farben der Originale abgemischt wurden. Zurück am Strand gelaufen, dabei Pamela Anderson bei "Babewatch" drehen gesehen, gerade eben den letzten Sonnenuntergang am Pazifik geknipst, jetzt wirds bissl kühler, also gehe ich hoch, letztes shoppen, und um 10.00 gibt's im Hostel Total Recall, den hatte ich eh noch nicht gesehen.
Das letzte shoppen gab die letzte Quesadilla und noch mal 3 Cds, Total Recall gab's nicht, weil das Hostel den Movieroom als Schlafsaal hernehmen mußte. Aber dafür "The Apple" (ST:TOS).
Schöner Tag, auf der Promenade draußen gefrühstückt, ein Dutzend Bagel eingekauft und zum Flughafen gefahren. Dort hab ich dann Susann von Caqelai wiedergetroffen; wir beide (und Nicole, die auch in der gleichen Situation ist) stimmten darin überein, daß es höchst seltsam ist, nach so langer Zeit heimzukommen. Mit Schwester noch die letzten Dollar von der Telefonkarte geholt, die eigentlich für Schatz reserviert waren, aber offenbar habe ich ihr nur kleines Zeitfenster zwischen Moskau und Washington nicht erwischt; Mary hat ihren Backpack geklaut bekommen, in der UB in München, mit 4 Büchern und 400 DM Cash von mir, sowie ihren kompletten Papieren; so ein Blödsinn, man läßt sein Portemonnaie nicht einfach so im Rucksack! [Bis auf das Geld hat sie sogar das meiste wiederbekommen.]
Eine Amerika-Zusammenfassung: "Excuse me", Autos, Wegwerfgesellschaft, geniale Landschaft, eine Verteilung des Reichtums wie in einer Bananerepublik (vgl. Skid Street - Bel Air), "Excuse me", Fast Food, auch gutes (Ethnofood), grausamer Kaffee, guter Kaffee, schlechtes Bier, Eiswasser, perfekt gestutzte und intensiv grün gewässerte Vorgärten, schlechte News (wie überall), Coupons, schöner Schein, Armut, Gangs, Greed, freundlich und hilfsbereit, Extreme, heiß.
[Bravo! Da freut man sich auf "Outbreak", den einen der zwei Filme, die ich noch nicht gesehen hatte (der andere ist "Circle of Friends"), und alles war ein Irrtum, stattdessen kommt "While you were sleeping", der für einmal sehen im Fernsehen gut genug ist. Toll!]
Versuch über eine Reisezusammenfassung:
Wo beginnen? Chronologisch erzählt habe ich es. Vielleicht bin ich nicht so tief in Stimmungen gegangen, wie ich hätte können, aber erstens gilt "µ __ _ _ ", und zweitens glaube ich, daß oft genug meine Stimmung, zumindest generell, durchblickt (wenn auch
nicht immer so extrem wie HNL Airport ;-) Oft wurde ich gefragt: "What's the best place you've been to?" Und ich antwortete dann, daß es sowas wie den besten Spot/Ort/Platz nicht gab, sondern nur Spitzenreiter in verschiedenen Kategorien. Zum Beispiel:
Most scenic spot: Doubtful Sound, Fjordland, NZ
Most urban place: Hong Kong
Most scary spot: LA Downtown, 10.15 pm
Nicest small city: Napier, North Island, NZ + Santa Fe, NM
Best feeling big city: Sydney, NSW, AUS
Eindrucksvollstes Kulturerzeugnis: Aboriginal Rock Art
Galleries, Kakadu NP, Northern Territories, AUS
Schlimmste Stadt: Bangkok
Bestes Café: Naff Caff, Queenstown, South Island, NZ + Café Anatole, Napier, NZ + Care bLUe NotE, Avarua, Rarotonga, CK
Schönste Insel: Rarotonga, Cook Islands
Relaxendster Spot: Caqelai, Fiji
Irrwitzigster Verkehr: Bangkok
Höchste Dichte an Rolls Royce: Hong Kong
Bestes Trinkwasser: Hawaii, Hawaii
Spektakulärste Farben: Red Centre, NT, AUS + Santa Fe, NM
Best Forest: Taman Megara, Malaysia + Cold Rainforest, doubtful
Sound, NZ + British Columbia, Canada
Most incredible trees: Kauriforest, Bay of Islands, NZ
Best View: Santa Fe Skifields, NM + Lamington NP, NSW, AUS +
Garden of Eden, Kings Canyon, NT, AUS + Blue Mountains, NSW, AUS
Weirdest museum: Nimbin, NSW, AUS
Most outstanding ecosystem: Indo Pacific Marine, Darwin, NT, AUS
Best Dive: , Aitutaki, Cook Islands
Most expensive slidefilm I didn't get: 14.99 USD, Las Vegas
Cheapest slide film: 14 für 86 A$, Duty Free, Melbourne
Best Hostel: , Invercargill, South Island, NZ + Funky
Green Voyager, Rotorua, North Island, NZ + YMCA The Salisbury,
Kowloon, Hong Kong + YHA Canberra, ACT, AUS
Worst Hostel: North Shore, Oahu, Hawaii + YWCA, Banff, Alberta,
Canada
Best Tourdesk: Hostel 89, Cairns, QLD, AUS
Roughest Sea: Harbour exit, Banff, Southland, NZ
Most impressive shoreline: Great Ocean Road, Victoria, AUS +
West Coast, South Island, NZ
Most impressive surf: Teoneroa Beach, Mauke, Cook Islands
Diese Liste ließe sich sicher noch fortsetzen. Aber gibt sie
wirklich jeden Aspekt dieser Reise wieder? Sicher nicht. Was
passierte mit mir in diesen 200 Tagen?
Mein Englisch ist wesentlich besser geworden, inzwischen ist es
von fluent zu near native verbessert; ich habe verschiedene
Lebensstile kennengelernt, die ich vorher kaum wahrgenommen
hatte. Ich habe einige Freunde gewonnen, in Europa und
Australasia. Ich habe einen tieferen Einblick in die Probleme
und Mentalität eines Haufen verschiedener Länder bekommen. Ich
habe immer noch keine Idee, was tun, wenn ich zu Hause bin, mal
abgesehen von Dias rahmen, diesen Text in den Computer hacken
und mich zu Hause etwas nützlich machen. Wird es mit Schatz
weitergehen? [Nein.] Wo will ich als nächste hin? Will ich
überhaupt wieder weg? (Ja.) Könnte ich in den USA leben?
(Zumindest eine Zeitlang, ja.) Will ich weg für einen Ph. D.?
(Aktuelle Stimmung: Ja.) Will ich immer noch mit 30 heiraten,
Kinder kriegen und settlen? (Schaun mer mal, dann seh ma schon.)
Vielleicht sollte ich mal den Gerald besuchen, über seine
postviaggiale Konfusion reden, sollte er sowas überhaupt gehabt
haben.
Ich war noch nie so braun wie nach den 6 Wochen Pazifikinseln.
Ich kann jetzt in Bussen und Fliegern Schlafen.
Dehydrierung ist schlecht und passiert viel zu leicht; man
trinkt immer viel zu wenig.
Schon ein guter Einstand für Deutschland: das einzige Mal
bisher, daß ein Transport verspätet ist, ist der EC zwischen FRA
und Nürnberg; in FRA hat er 15, in Aschaffenburg schon 30 min.
Verspätung. Auch der Anschluß in Nürnberg ist verspätet; die
Deutsche Bahn hat Deutschland schon blamiert. Ist das ein Omen?
Wie schon das Wetter? Beim Anflug in der Suppe, bis das Flugzeug
auf der Landebahn aufschlägt, dann kalt und Regen.
Kurz: an alle Ihr da draußen, die Ihr das lest: ich kann es nur empfehlen. Macht es, zieht los, gebt auch 21.000 DM aus oder geht länger, dann wirds billiger, ich jedenfalls (und viele andere) hatte die beste Zeit meines Lebens.
Fragen, Kritik, Anregungen an
Gregor Giebel.
© Gregor Giebel 1995
[Deutsche homepage] -
[English home] -
[Italiano principale] -
[Einleitung] -
[Thailand] -
[Hong Kong] -
[Singapur + Malaysia] -
[Northern Territories] -
[Queensland] -
[New South Wales] -
[Victoria] -
[South Island] -
[North Island] -
[Fiji] -
[Cook Islands] -
[Hawaii] -
[Kanada] -
[Amerika]